Wassereinlagerungen am Bauch reduzieren

10 Tipps für eine natürliche Definition der Bauchmuskeln

Trotz Training und einer ausgewogenen Ernährung wirkt die Körpermitte eher geschwollen und aufgedunsen? In dem Fall können Wassereinlagerungen die Ursache sein, die jegliche Definition zunichte machen – und das sorgsam antrainierte Sixpack verschwinden lassen. Entgegen der häufigen Annahme kann es nicht nur in Füßen, Beinen, Händen und Armen zu den unerwünschten Wassereinlagerungen kommen – sondern auch an Bauch und Po. Dass dies die Motivation verringern kann, ist mehr als verständlich. Doch wie wird man die Wassereinlagerungen am Bauch auf natürliche Weise los, um Trainingserfolge sichtbar zu machen? Wir haben einige Möglichkeiten ausfindig gemacht.

Wissenswertes kurz und knapp

  • Wassereinlagerungen, bzw. Ödeme äußern sich durch aufgedunsene Stellen, die sich gespannt und warm anfühlen können
  • Nicht selten sorgt die Spannung des Gewebes auch für Schmerzen
  • Drückt man das Gewebe ein, können Dellen entstehen, die sich nur langsam wieder füllen
  • Wassereinlagerungen können verschiedene Ursachen haben: Von Entzündungen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen
  • Schwinden Wassereinlagerungen trotz aller Maßnahmen nach einigen Wochen nicht, sollte ein Arzt konsultiert werden
  • Wassereinlagerungen können “quasi über Nacht” bis zu zwei Kilogramm mehr auf der Waage ausmachen
  • Frauen scheinen häufiger von Wassereinlagerungen durch Dehydrierung betroffen zu sein [1]

Ursachen für Wassereinlagerungen am Bauch

Aus etwa 60 Prozent Wasser soll der menschliche Körper bestehen: Bei Säuglingen mehr, bei älteren Menschen meist etwas weniger. Das Blutplasma, das größtenteils aus Wasser besteht, transportiert Boten- und Nährstoffe durch den ganzen Körper. Dieses wird in das umliegende Gewebe gepresst, um Körperzellen mit den Boten- und Nährstoffen versorgen zu können. Das Herz sorgt danach dafür, dass die Flüssigkeit wieder zurück in die Venen gelangen kann – zusammen mit Stoffwechselprodukten aus den Zellen. Über das Lymphsystem wird die Flüssigkeit nun zur Lymphflüssigkeit – und zum Erhalt des Gleichgewichts wieder abtransportiert. Damit der Wasserhaushalt des Körpers im Gleichgewicht bleiben kann, müssen einige Faktoren Hand in Hand gehen. Da kann es schnell passieren, dass das Gleichgewicht durcheinander gebracht wird und es zu Wassereinlagerungen an Bauch, Po und Beinen kommt. So geht man davon aus, dass unter anderem diese Dinge für den optimalen Flüssigkeitsaustausch wichtig sind:

  • Richtige Menge an Eiweiß im Gewebe und Blut
  • Optimale Funktionsfähigkeit des Lymphsystems
  • Gesunde Organe und Venen
  • Ausgeglichener Hormonhaushalt
  • Es liegen keine Verletzungen oder Entzündungen vor

Doch wie kommt es zu den Wassereinlagerungen – und was genau ist Schuld an diesen? Ganz verschiedene Ursachen können die Wassereinlagerungen am Bauch begünstigen:

➡️ Hormonelle Schwankungen

Gerät der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht, kann es auch zu Wassereinlagerungen kommen. So wird während des Eisprungs beispielsweise vermehrt Progesteron gebildet, dessen Konzentration im Blut wieder abfällt, wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde. EIn Nebeneffekt hiervon ist, dass vermehrt Wasser im Körper gespeichert wird. Ist man körperlichem oder psychischem Stress ausgesetzt, wird vermehrt das Hormon Cortisol ausgeschüttet. Dieses soll Wassereinlagerungen ebenfalls begünstigen. Eine kanadische Studie hat Versuche mit dem Stresshormon Vasopressin durchgeführt, welches den Blutdruck erhöhen, aber auch zur Ausschüttung von Cortisol führen kann. Zu den Folgen gehört unter anderem, dass auch Wassereinlagerungen gefördert werden [3].

In der Schwangerschaft selbst gibt es gleich mehrere Faktoren, die Wassereinlagerungen begünstigen – aber eher in den Beinen. So schwankt der Elektrolyt- und Eiweiß-Haushalt stärker, aber auch das vermehrte Blut im Körper kann als Grund genannt werden. Eine besonders schnelle Zunahme der Wassereinlagerungen kann aufgrund der Präeklampsie entstehen, bei der es sich um Bluthochdruck handelt.

➡️ Ernährung

Auch, wer zu viel salzhaltige Lebensmittel zu sich nimmt, muss mit Wassereinlagerungen rechnen. Wer zu viel Salz isst, kann früher oder später unter einem höheren Blutdruck leiden, begünstigt aber auch die Wassereinlagerung stark [2]. Etwa acht Gramm Salz reichen dafür aus, einen Liter Wasser im Körper zurückzuhalten.

Doch Salz ist nicht das Einzige, das hier in den Fokus rückt: Auch Kohlenhydrate sollten nicht in zu hoher Menge verzehrt werden. In einer britischen Studie hat sich gezeigt, dass Kohlenhydrate als wasserliebend, beziehungsweise hydrophil bezeichnet werden können [4]. Je mehr überschüssige Kohlenhydrate zur Verfügung steht, desto mehr Wasser können diese binden und speichern – und das unter anderem in der Leber.

Trinkt man zu wenig Wasser, kann der Körper seinen Wirkmechanismen nur verlangsamt nachgehen. Das bedeutet: Auch gespeichertes Wasser wird langsamer abgebaut und sammelt sich unter anderem am Bauch.

➡️ Intensives Training

Trainieren wir zu intensiv und belastend – beispielsweise bei HIIT-Workouts – wird der Körper einem gewissen Maß an Stress ausgesetzt. Zudem entstehen hierbei Mikroverletzungen in den Muskeln. Beides sorgt dafür, dass der Körper nach dem Training Wasser zurückhält – und in den beanspruchten Stellen einlagert.

➡️ Natrium-Kalium-Haushalt ist durcheinander geraten

In der Regel befindet sich mehr Kalium innerhalb unserer Körperzellen, während Natrium außerhalb anzutreffen ist. Nur ein Gleichgewicht beider Stoffe kann den Flüssigkeitsaustausch und Zellstoffwechsel vollziehen. Wird zu viel Natrium (über Salz) eingenommen, beeinträchtigt dies den Austausch – aber auch zu wenig Kalium wirkt sich ungünstig aus.

➡️Creatin Anwendung

Creatin Supplemente werden gerne eingenommen, um die Ermüdung bei intensiven Trainingseinheiten hinauszuzögern. Dadurch lassen sich noch anspruchsvollere Workouts absolvieren und das Muskelwachstum wird verstärkt angeregt. Allerdings hat Creatin auch einen Nebeneffekt: Insbesondere, wer mit der Einnahme beginnt, kann Wassereinlagerungen in Gewebe und unter der Haut feststellen. Sind plötzlich ein bis zwei Kilogramm mehr auf der Waage festzustellen, liegt dies nicht an Fett, sondern an dem Wasser – welches nach ein bis drei Wochen aber wieder verschwunden sein sollte.

Welche Folgen haben Wassereinlagerungen?

Ödeme fortgeschrittener Art können gleich mehrere Nachteile hervorrufen: So können sie Druck und Schmerzen spürbar machen, aber auch offene Wunden begünstigen. Auch können sie Venenthrombosen verursachen, die insbesondere die Beine betreffen und schwerwiegende Folgen haben können. Daher ist es nicht nur wegen der Optik eine gute Idee, Wassereinlagerungen am Bauch und ganzen Körper den Kampf anzusagen, beziehungsweise vorzubeugen. Doch wie?

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Natürliche Wege, Wassereinlagerungen am Bauch loszuwerden

Wer dauerhaft Wassereinlagerungen am Bauch vorbeugen und diese schnellstmöglich loswerden möchte, sollte den Ursachen den Kampf ansagen. Weil Wassereinlagerungen insbesondere am Bauch schnell wiederkehren können, ist die Umstellung der eigenen Lebensweise der optimale Weg, um das eigene Sixpack dauerhaft genießen zu können. Unter anderem diese Maßnahmen können dabei helfen, die störenden Ödeme loszuwerden:

 

  • Weniger Salz konsumieren: -zu hoher Konsum von Natrium lässt den Körper mehr Wasser speichern, sodass das Gewebe aufgedunsener wirkt. Wer gerne und häufig zu Salz greift, sollte versuchen, seine Lebensmittel weniger stark oder zumindest anderweitig zu würzen – und auch sanft Gegartes häufiger genießen. Hier ist der wahre Geschmack von beispielsweise Gemüse oder Fisch gegenüber dem Kochen eher zu entdecken, sodass Salz seltener benötigt wird.
  • Stark verarbeitete Lebensmittel umgehen: Auch in stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Konserven ist eine Menge Salz, aber auch viel Zucker (also Kohlenhydrate) versteckt. Dementsprechend können die Lebensmittel den Körper unnötig Wasser zurückhalten lassen.
  • Mehr Wasser trinken: Dehydriert der Körper, wird die vermehrte Wasserspeicherung angeregt – zudem nutzt der Körper automatisch weniger Wasser für die Mechanismen. Die Folge: Man wirkt aufgedunsener. Daher ist es wichtig, zwei bis drei Liter Wasser täglich zu trinken.
  • Ins Schwitzen kommen: Wer schwitzt, fördert seine Durchblutung und damit auch das Auflösen von Flüssigkeitsstaus oder -Ansammlungen. Zu viel Schwitzen sollte aber vermieden werden, damit nicht zu viele Elektrolyte ausgeschwemmt werden.
  • Wechselduschen und kalte Fußbäder einsetzen: Wechselduschen und auch kalte Fußbäder regen die Durchblutung an, wodurch auch der Lymphfluss verbessert werden kann. Zusammen mit Massagen können überschüssige Wassereinlagerungen besser abgebaut werden.
  • Weniger Alkohol trinken: Alkohol kann dehydrierend wirken und bewirken, dass der Körper deshalb vermehrt Wasser speichert. Das Verzichten kann Wassereinlagerungen am Bauch vermeiden – wer dennoch ein Glas Wein trinken möchte, sollte auf eine ausreichende Wasserzufuhr achten.
  • Mehr Lebensmittel mit Kalium verzehren: Der Natrium-Kalium-Haushalt wird nicht selten durch eine zu hohe Aufnahme von Natrium durcheinander gebracht. Daher lohnt es sich, auch kaliumhaltige Lebensmittel vermehrt auf den Speiseplan zu setzen – und nicht zu viel Salz zu verwenden. Zu den Lebensmittel gehören unter anderem Quinoa, Avocado oder auch Bananen. Auch Apfelessig soll die Entwässerung fördern können.
  • Auf weniger Kohlenhydrate setzen: Wer generell häufig zu Kohlenhydraten greift, kann diese ein wenig reduzieren, um den Abbau der Wassereinlagerungen zu fördern.
  • Spargel verzehren: Spargel enthält wichtige Antioxidantien, die Entzündungen im Körper schneller lindern lassen – allerdings ist auch die diuretische Eigenschaft des Spargels von Bedeutung. Sie sorgt dafür, dass Spargel sanft entwässert – allerdings ist dabei auf eine ausreichende Wasserzufuhr zu achten. Einen ähnlichen Effekt haben Cranberrys, weshalb deren Saft hin und wieder getrunken werden sollte.
  • Stress gezielt reduzieren: Wer häufig unter Stress steht, sollte diesen bestmöglich vermeiden. Leistungsdruck auf der Arbeit, Streits mit Freunden und Bekannten oder Ähnliches kann für unnötigen Stress sorgen, der Wassereinlagerungen fördert. Hier heißt es: Hin und wieder Zeit für sich nehmen, gezielt zurücklehnen und entspannen. So können Probleme noch besser gelöst werden.

Es sind oftmals kleinere Umstellungen, die einen großen Unterschied hervorrufen können. So kommt die Bauchmuskulatur definierter zum Vorschein und es erscheint das ein oder andere Kilogramm weniger auf der Waage. Das wiederum hilft dabei, die Motivation rund ums Training zu erhöhen und besser am Ball zu bleiben.

 

Vorbeugen ist das A und O: Wassereinlagerungen können schnell wiederkehren

Die gute Nachricht ist: Landen praktisch über Nacht ein bis zwei Kilogramm mehr auf der Waage, liegt dies meist an Wassereinlagerungen, die sich zügig wieder abbauen lassen. Hier muss jedoch genau auf den eigenen Körper geachtet werden, um diese auch dauerhaft loszuwerden. Denn: Wassereinlagerungen kehren genauso schnell wieder, wenn man nicht ausreichend darauf achtet, ihnen vorzubeugen. Dies ist mit der richtigen Ernährung, ausreichend Bewegung und nicht zu intensiven Workouts, die Mikroverletzungen verursachen, möglich. In der Regel schwinden Wassereinlagerungen durch intensiven Sport aber nach ein bis drei Wochen von selbst.

Zusammenfassung

Abschließend lässt sich sagen: Wassereinlagerungen können sehr stören, wenn man sich einen definierten Körper wünscht und unter anderem seine hart erarbeiteten Bauchmuskeln sehen können möchte. Genau deshalb ist es wichtig, den teilweise sogar schmerzhaften Einlagerungen von Flüssigkeit am Bauch vorzubeugen – etwa durch eine ausgewogene Ernährung, Bewegung und die optimale Zufuhr von Wasser. Wassereinlagerungen können jeden treffen und schnell wieder gehen, wenn oben genannte Tipps angewendet werden. Bleiben die Einlagerungen allerdings auch nach den Umstellungen hartnäckig, werden sie heß oder gar immer intensiver sichtbar, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Denn: Tiefliegende Wassereinlagerungen am Bauch können durchaus auch auf ernstzunehmende Erkrankungen hinweisen und sollten möglichst zeitnah behandelt werden. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um Ödeme, die durch die hier genannten Ursachen hervorgerufen wurden und sich leicht eliminieren lassen. Entwässerung strafft nicht nur den Körper und macht die Muskeln besser sichtbar, sondern lässt auch Cellulite weniger auffällig erscheinen.

Quellen:

[1] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33567589/

 

[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31438636/

 

[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20606409/

 

[4] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31793753/

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