CBD

Was ist Tetrahydrocannabivarin THCV

Bei Tetrahydrocannabivarin (THCV) handelt es sich um ein Cannabinoid, welches an das bekanntere Tetrahydrocannabinol (THC) erinnert. Cannabinoide sind grundsĂ€tzlich erst einmal Transformationsprodukte und synthetische Analoga bestimmter Terpenphenole, die vor allem in der Hanfpflanze entdeckt wurden. THCV und THC sind sich insbesondere in ihrer Grundstruktur Ă€hnlich. Ein Unterschied besteht hingegen in ihrer Wirkungsweise. Vorzufinden ist THCV vor allem in zentralafrikanischen Cannabissorten. Hervorzuheben ist bei diesem Cannabinoid, dass es ein großes medizinisches Potential birgt, welches noch weiterer Erforschung bedarf. Teilweise werden andere Cannabionoide bereits in der Medizin eingesetzt. Beispielsweise werden sie gegen neuropathische Schmerzen und Spastiken, Appetitlosigkeit sowie bei Erbrechen und Übelkeit bei notwendigen Chemotherapien eingesetzt.

Die wichtigsten Fakten zu Tetrahydrocannabivarin

Bei dem Cannabinoid THCV handelt es sich um ein erst in jĂŒngster Zeit erforschtes Phytocannabinoid in der Hanfpflanze. In seiner molekularen Struktur sind Ähnlichkeiten zum bekannten THC vorzufinden, wĂ€hrend sie sich in ihrer Wirkungsweise deutlich unterscheiden. Forscher und Mediziner erhoffen sich in der Zukunft die verschiedensten Anwendungsbereiche fĂŒr THCV vor allem in den Gebieten Fettleibigkeit und Diabetes. Bisher konnte erforscht werden, dass THCV in hohen Dosen psychoaktiv wirkt. BezĂŒglich der LegalitĂ€t sind noch keine eindeutigen gesetzlichen Regelungen vorzufinden. Diese werden in der Zukunft voraussichtlich noch geregelt werden mĂŒssen.

Ein Steckbrief zum Tetrahydrocannabivarin

  • vollstĂ€ndiger Name: Tetrahydrocannabivarin
  • chemische Formel: C19H26O2
  • Siedepunkt: 220 Grad Celsius
  • Vorkommen: bisher hĂ€ufig und in grĂ¶ĂŸeren Mengen in den afrikanischen Sativa Sorten festgestellt
  • VorgĂ€nger und Produktion: wird ebenfalls in der Cannabispflanze produziert und entsteht durch
  • Decarboxylierung aus THCVA
  • vermutete Wirkungen: regulierende Wirkung auf den Blutzucker, krampflösend, appetitzĂŒgelnd, stimuliert Knochenwachstum
  • PsychoaktivitĂ€t: kann dosisabhĂ€ngig psychoaktiv wirken

 

THCV vs. THCVA vs. THC – Gemeinsamkeiten, Unterschiede und ZusammenhĂ€nge

Die Dosierung der CBD Tropfen

Der Stoff THCV kann nicht als VorgĂ€nger oder Nachfolger von THC angesehen werden, obwohl dies aufgrund des Ă€hnlich klingenden Namens oftmals vermutet wird. Es handelt sich aber vielmehr um eine chemische Verbindung, die schon immer neben THC besteht und sich parallel zu diesem Stoff entwickelt. THCVA hingegen ist eine saure Form des THCV, welches ebenfalls in einer lebenden Handpflanze vorkommt. Durch Erhitzen von THCVA entsteht letztendlich dann der Stoff THCV. In diesem Prozess findet gewissermaßen eine Aktivierung statt, die als Decarboxylierung bezeichnet wird. THC und DBD hingegen entstehen mittels Synthase aus CBGA. In der chemischen Struktur beziehungsweise ihrem Bauplan sind nur geringfĂŒgige Unterschiede zu vernehmen. Bei molekularer Betrachtung bleibt festzustellen, dass THCV eine 3-Kohlenstoffkette besitzt, wĂ€hrend THC aus einer Kette mit 5-Kohlenstoff-Atomen besteht. Das heißt also, dass sich die Stoffe auf molekularer Ebene durch verschieden lange Seitenketten unterscheiden. Dieser Unterschied ist maßgebend fĂŒr die unterschiedliche Wirkungsweise.

Die Wirkung von THCV

Die Wirkungsweise von THCV ist noch nicht abschließend untersucht und erforscht. GrundsĂ€tzlich wurden in den 1980er Jahren angeborene Cannabinoid-Rezeptoren im menschlichen Körper nachgewiesen. Aus diesen besteht das Endocannabinoid-System, welches wichtige Körperfunktionen wie ImmunitĂ€t, Schlaf und Stimmung reguliert. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass der menschliche Körper Cannabionoide herstellt, die an die CB 1 und CB 2 Rezeptoren binden können. Auch bei THCV konnte bereits festgestellt werden, dass der chemische Stoff an den CB 1 und CB 2 Rezeptoren in unseren Körpern andocken und mit ihnen interagieren kann. Die Wirkung scheint bislang von der Dosierung abhĂ€ngig zu sein. Nach bisherigen

Forschungsstand werden die folgenden Wirkungen vermutet:

  • entkrampfend
  • entzĂŒndungshemmend
  • appetithemmend
  • anregend fĂŒr den Energiestoffwechsel
  • positive Wirkung bei Diabetes Typ 2.

Weitere Untersuchungen und Forschungen werden stetig vorangetrieben. Nur auf diese Weise kann das Cannabionoid auch wirklich eines Tages in der Medizin eingesetzt werden.

 

Die psychoaktive Wirkung von THCV

Ob THCV eine psychoaktive Wirkung hat, wird teilweise sehr unterschiedlich beantwortet. Zum Teil wurde aus medizinischen Studien berichtet, dass THCV keine psychoaktive Wirkung habe. In anderen Studien hingegen stellte man klar eine psychoaktive Wirkung fest. Hierbei ist entscheidend festzustellen, dass die Dosis von dem verabreichten THCV diese unterschiedlichen Beurteilungen entstehen lÀsst. Bei niedriger Dosierung war zu beobachten, dass das THCV auf den CB 1 Rezeptor antagonistisch wirkt. Das bedeutet, dass die Wirkung von THC gehemmt wird. Bei hoher Dosierung hingegen konnte man feststellen, dass THCV die CB 1 Rezeptoren aktiviert und damit eine gegenteilige Wirkungsweise vorliegt. Hier wirkt das THCV also als Agonist desselben Rezeptors. Die Folge dieser Aktivierung besteht darin, dass THCV psychoaktiv wirkt und Àhnliche Wirkungen wie bei THC zu vermerken sind.

Die richtige Einnahme von THCV

Zur richtigen Einnahme von THCV lĂ€sst sich zunĂ€chst feststellen, dass die Einnahme je nach Produkt variiert beziehungsweise dass jedes Produkt anders angewendet werden muss. Dabei gibt es heutzutage bisher Tropfen, die vor allem unter die Zunge getröpfelt werden sollen. Außerdem gibt es Kapseln. Hinzukommend gibt es THCV auch als Isolat, welches sich bequem in die Nahrung vermischen lĂ€sst. Eine weitere Einnahmemöglichkeit stellt ebenfalls das Verdampfen oder Rauchen dar. Hierbei werden zumeist BlĂŒten mit einem recht hohen THCV-Gehalt genutzt. Hierbei ist aber zur Vorsicht zu raten, denn beim Rauchen oder Verdampfen ist der THC-Gehalt oftmals ziemlich hoch, sodass hier ein High-Zustand hervorgerufen werden könnte. Außerdem sind diese BlĂŒten teilweise in bestimmten LĂ€ndern auch bereits illegal.

LegalitÀt und Kauf von THCV

BezĂŒglich der LegalitĂ€t und dem Kauf von THCV lĂ€sst sich feststellen, dass der chemische Stoff bisher nicht explizit im BetĂ€ubungsmittelgesetz gelistet wurde. Dies ist gewissermaßen ĂŒberraschend, da THCV Ă€hnlich wie THC RauschzustĂ€nde auslösen kann. Daher kann angenommen werden, dass bisher der Kauf grundsĂ€tzlich nicht illegal sein kann. Teilweise lassen sich beispielsweise Anbieter finden, die THCV Öle in Deutschland verkaufen. Allerdings ist hier auch zur Vorsicht geraten, da das Recht dynamisch ist und sich die gesetzlichen Bestimmungen schnell Ă€ndern können. FĂŒr die Zukunft bleibt zu erwarten, dass mit zunehmender Erforschung und grĂ¶ĂŸeren Wissen der Umgang mit THCV ebenfalls gesetzlich geregelt werden wird.

Die Forschung zum THCV

Der chemische Stoff THCV wurde bereits im Jahr 1971 entdecket. Seit jeher wurde die chemische Verbindung untersucht und ist Gegenstand einiger Studien. Im Gegensatz zu THC oder CBD wurden jedoch vergleichsweise wenig Studien durchgefĂŒhrt, sodass man im Vergleich weniger Hinweise und Ansatzpunkte zu diesem Stoff hat. Man könnte meinen, dass THCV zunĂ€chst „unterschĂ€tzt“ wurde. ZunĂ€chst belegten Studien, dass der THCV-Gehalt in den Cannabispflanzen je nach geografischer Lage enorm variieren kann. Insbesondere in afrikanische und asiatischen LĂ€ndern wurde ein besonders hoher THCV-Gehalt um bis zu 53% nachgewiesen. Allerdings konnte erst im Jahr 2005 erforscht werden, dass THCV mit den CB 1 und CB 2 Rezeptoren interagieren und eine antagonistische Wirkung entfalten kann. In den Jahren 2016 und 2020 wurden Studien durchgefĂŒhrt die eine möglicherweise positive Wirkung des THCV auf den Blutzuckerspiegeln und den Diabetes Typ 2. Außerdem werden Forschungen zu der Wirkung von THCV auf NikotinabhĂ€ngigkeit, bei Krankheiten wie Parkinson oder Epilepsie durchgefĂŒhrt.

Fazit

Als Fazit lĂ€sst sich zusammenfassen, dass THCV in der Zukunft eine echte Bereicherung in der Medizin darstellen könnte, da ihr medizinisches Potential nach aktuellen Studien groß erscheint. Insbesondere bei Krankheiten wie beispielsweise Diabetes oder Übergewicht erhoffen sich Experten eine große Wirkung. FĂŒr die Zukunft lĂ€sst sich feststellen, dass immer wieder Studien zur Erforschung von THCV durchgefĂŒhrt werden. Aufgrund des großen medizinischen Potentials wird die Forschung stĂ€rker zunehmen. Insbesondere muss hier die psychoaktive Wirkung in AbhĂ€ngigkeit zur Dosierung verstĂ€rkt in den Vordergrund der Studien und Untersuchungen gestellt werden. Außerdem ist davon auszugehen, dass THCV immer stĂ€rker fĂŒr das Erreichen eines „High“ Ă€hnlich wie THC genutzt werden wird. Mit dem Umgang mit THCV wird sich daher auch der Gesetzgeber in nĂ€herer Zukunft beschĂ€ftigen mĂŒssen. Es ist zu erwarten, dass es in naher Zukunft gesetzliche Regelungen geben wird.

 

Weitere informative BeitrÀge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

SchaltflĂ€che "ZurĂŒck zum Anfang"