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Kollagen-Hydrolysat Test und Erfahrungen mit Studien

Was bringt Kollagen Hydrolysat? Unsere Erfahrungen und Test

Kollagen-Hydrolysat hat vor einigen Jahren als „Beef-Protein“ im Bodybuilding schon mal ein Hype erfahren. Damals ging es um seine vermeintliche muskelaufbauende Wirkung, die rasch widerlegt wurde. Nun ist in letzter Zeit der Hype wieder aufgelebt, der mit verschiedenen Studien zu Kollagenhydrolysat zu tun hat, die den Einfluss auf die menschliche Kollagensynthese untersuchten. Der Hauptgrund für die Einnahme von Kollagen liegt daher nun bei den meisten Personen in der Hoffnung das Bindegewebe, Gelenke und Sehen zu stärken

Doch ist es überhaupt möglich, dass Kollagenpulver oder -kapseln direkt an den relevanten Stellen verbaut werden kann? Gibt es eine vegetarische oder vegane Alternative? Und wie wendet man es am besten an?

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Kollagen im menschlichen Körper

Hast du gewusst, dass Kollagen mit 25-35% den größten Anteil an den im menschlichen Körper vorkommenden Proteinen hat? Dieser Fakt wird häufig bei der Ernährung vernachlässigt. Unser komplettes Bindegewebe, die Haut, Organe, Gelenkknorpel und auch unsere Muskulatur setzen sich zu einem nicht unerheblichen Teil aus Kollagen zusammen.

Kollagen ist aufgrund seiner einzigartigen Struktur extrem reißfest, druckresistent und flexibel zugleich.

Zusammenfassend lässt sich für Kollagen im menschlichen Körper folgendes sagen:

Kollagen ist ein Protein. Es kommt primär im Bindegewebe (Knochen, Knorpeln, Gelenken, Bandscheiben, Bändern, Sehnen), in der Haut und der Muskulatur vor und dient dort der Stabilität, Flexibilität und Formgebung.

Was ist Kollagenhydrolysat?

Kollagenhydrolysat klingt erstmal ziemlich wissenschaftlich, ist aber letztlich nur verarbeitetes Kollagen.

Da Kollagen in seiner Ursprungsform schwer verdaulich und erst recht nicht wasserlöslich ist, wird dieses zur besseren Verfügbarkeit verarbeitet. Die Hydrolyse stellte eine Form der Verarbeitung dar. Wir erklären diese später noch im Detail.

Die Verarbeitung sorgt dafür, dass das Protein leichter und effektiver verdaut und somit vom Körper verwendet werden kann. Man kann auch sagen, dass die Verarbeitung eine Art „Vorverdauung“ darstellt.

Ähnlich wie wenn man einen Braten sehr lange im Ofen schmoren lässt, wodurch die feste Struktur des Kollagens „aufgespalten“ wird. Deshalb sind manche Fleischstücke, die besonders reich an Kollagen sind, auch nicht zum Kurzbraten geeignet und benötigen einige Zeit im Ofen. Der Prozess der Aufspaltung ist hier über Hitze ein etwas anderer als über die Hydrolyse, zu welcher wir jetzt kommen.

Vergleich des Kollagenhydrolysat von NuU und des L-Glycin Pulvers von Syglabs

Vergleich des Kollagenhydrolysat von NuU und des L-Glycin Pulvers von Syglabs

Die Hydrolyse – ein Verarbeitungsprozess des Kollagens

Am Anfang steht das tierische Kollagen, meistens aus Rind oder Schwein, welches als erstes gereinigt, homogenisiert/sterilisiert und demineralisiert wird. Sind diese Prozesse abgeschlossen, wird dem Kollagenrohstoff das Wasser entzogen und es kann gemahlen werden. Was man nun erhält dürfte jedem in Form von Gummibärchen bekannt sein, nämlich Gelatine. Der Herstellung der Gelatine folgen nun noch weitere, entscheidende Verarbeitungsprozesse. Kommen wir also zur Hydrolyse.

Die Hydrolyse von Kollagen erfolgt über enzymatische Prozesse. Bei diesen Prozessen kommen proprietäre Enzyme zum Einsatz, die die sehr langkettigen Proteine des Kollagens aufspalten.

Für die Herstellung von Kollagenpeptiden werden Endopeptidasen verwendet, die letztlich die Peptidbindungen zwischen den Aminosäuren aufspalten. Durch die Aufspaltung erhalten wir besser bioverfügbare Kollagenpeptide. Je nachdem welche Endopeptidasen verwendet werden, erhalten wir unterschiedliche Kollagenpeptide.

Daher kommt bei Kollagenhydrolysat-Produkten häufig die Bezeichnung von Typen, konkret Typ 1, 2 und/oder 3, zum Einsatz.

Das dürfte genug theoretisches Hintergrundwissen zur Herstellung von Kollagenhydrolysat bzw. Kollagen-Peptiden sein, um den Unterschied zu einfachem Kollagen und Gelatine zu verstehen.

Welche Aminosäuren sind in Kollagenhydrolysat enthalten?

Wie eingangs erwähnt handelt es sich bei Kollagen um ein Protein. Woraus besteht also Kollagenhydrolysat? Es setzt sich – wie jedes andere Protein auch – aus Aminosäuren zusammen.

Das Aminogramm von Kollagen unterscheidet sich jedoch nicht unerheblich von anderen Proteinen. So fehlen bei diesem essentielle Aminosäure, was Kollagen für den Aufbau von Muskelfasern unbrauchbar macht. Daher auch der mittlerweile vermeintlich schlechte Ruf innerhalb der Bodybuilding-Szene.

Was jedoch hierbei leider gänzlich unberücksichtigt bleibt, ist, dass dafür andere Aminosäuren besonders stark vertreten sind. Und genau diese Aminosäuren spielen eine tragende Rolle bei der körpereigenen Kollagensynthese.

Es handelt sich um Glycin, Prolin und Hydroxyprolin.

Aminosäurenprofil im Vergleich

Um die Unterschiede hinsichtlich der Aminosäuren bei Kollagen, Molkenprotein und Sojaprotein zu verdeutlichen haben wir eine tabellarische Übersicht der Aminosäuren pro 100g Protein der unterschiedlichen Proteine zusammengestellt.

 

Aminosäuren (g/100 g Protein) Kollagen

 

Rind

Kollagen
Schwein
Kollagen
Fisch
Molkenprotein

 

(Whey)

Sojaprotein
Alanin 8,1 7,8 9,5 4,7 4,5
Arginin 8,4 8,2 8,9 2,5 7,9
Asparaginsäure 6,6 6,5 6,0 10,9 12,0
Cystein* n.v. n.v. n.v. 2,0 1,6
Glutaminsäure 12,4 12,6 11,5 17,8 19,5
Glycin 20,6 20,6 21,2 1,8 4,5
Histidin* 0,8 1,1 1,1 1,9 2,6
Hydroxylysin 1,2 1,2 1,0 n.v. n.v.
Hydroxyprolin 11,4 11,4 10,1 n.v. n.v.
Isoleucin* 1,5 1,2 1,1 6,5 5,1
Leucin* 2,9 2,9 2,7 10,8 7,1
Lysin* 3,4 3,7 3,4 8,6 6,9
Methionin* 0,6 0,8 1,4 1,7 1,6
Phenylalanin 2,1 2,0 2,0 3,2 5,0
Prolin 11,5 11,2 10,7 5,5 6,1
Serin 3,4 3,6 3,7 4,7 5,2
Threonin* 1,9 1,9 2,9 6,5 4,3
Tryptophan* n.v. n.v. n.v. 2,3 1,3
Tyrosin 0,5 0,6 0,3 3,0 3,9
Valin* 2,4 2,5 2,2 5,6 5,2

* essentielle Aminosäuren

Studien zu Kollagenhydrolysat

Die Forschung zur Wirkung von Kollagenhydrolysat, insbesondere auf die Gelenkknorpel, wird schon seit über 20 Jahren betrieben. Im Jahr 2011 gelang es jedoch erst die Wirkung von Kollagenhydrolysat auf die Gelenkknorpelbeschaffenheit nachzuweisen.

In der Studie von McAlindon et al. wurden die Effekte kurzkettiger Kollagen-Peptide auf die Hemmung des Verschleißes und die Steigerung der Regeneration des Knorpelmaterials untersucht und nachgewiesen.[1]

Diese repräsentative Studie bestätigt erste Erkenntnisse aus Untersuchungen der Jahre 1999 bis 2003, bei denen man sich mit der Bioverfügbarkeit und Anregung der Knorpelregeneration beschäftigte.[2][3][4]

Untersuchungen hinsichtlich der Wirkung von Kollagenhydrolysat beschäftigten sich aber natürlich nicht nur mit der Wirkung auf den Gelenkknorpel des Menschen. Es wurde auch die Wirkung auf unser größtes Organ, nämlich auf unsere Haut hinreichend untersucht. In diversen Studien konnten signifikante Effekte auf die Regeneration, Elastizität und Feuchtigkeit der Haut verzeichnet werden.[5]

Für die Älteren unter uns, dürfte interessant sein, dass in diesen Untersuchungen auch eine Verringerung der Faltentiefe festgestellt wurde.[6]

Eine weitere Studie mit recht gutem Design – placebokontrolliert und doppeblind – konnte eine Verbesserung der sogenannten „Hautdellen“ bei unter Cellulite leidenden Frauen bestätigen.[7]

Man kann somit seriös sagen, dass sich allgemein durch die Gabe von Kollagenhydrolysat ein besseres Hautbild einstellen kann und sogar positive Effekte auf Cellulite erwartet werden können. Zudem stellt es einen guten Nährstoff zur Erhaltung und sogar bis zu einem gewissen Grad zur Wiederherstellung von Gelenkknorpeln dar. Dass alles natürlich nur bis zu einem gewissen Grad! Natürlich heilt man mit Kollagenhydrolysat keine fortgeschrittene Osteoarthritis oder rheumatische Arthritis. Dies wird ja gerne mal vom ein oder anderen unseriösen Vertretern gewisser Supplement-Hersteller behauptet.

Was man jedoch seriös sagen kann, ist, dass es zusammenfassend solide wissenschaftliche Erkenntnisse gibt, die belegen, dass Kollagenhydrolysat …

  • … positiv auf die Erhaltung von Knorpelmaterial wirken kann.
  • … in gewissem Maße sogar zur Wiederherstellung des Knorpels beitragen kann.
  • … sich insgesamt positiv auf das Hautbild auswirken kann.
  • … Dellen bei Cellulite verringern kann.

Wie wirkt Kollagenhydrolysat?

Dass Kollagenhydrolysat wirken kann, haben wir nun sogar wissenschaftlich fundiert geklärt. Aber warum kann es so wirken?

Die Wirkung von Kollagenhydrolysat ist auf sein besonderes Aminosäuren Profil zurückzuführen, das wir am Anfang schon dargelegt haben. Kollagen weist einen besonders hohen Gehalt der Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin auf. Besonders Glycin ist in Kollagen in hoher Menge enthalten und stellt nach aktuellen Erkenntnissen wahrscheinlich den Hauptgrund für die positiven Effekte von Kollagen dar. Dazu später noch mehr.

Man könnte profan sagen, dass Kollagen für unsere Haut, Gelenke, Sehnen, Bänder und unser Bindegewebe wie das Muskelfleisch für unsere Muskulatur ist.

Wie nimmt man Kollagenhydrolysat ein?

Bei der Einnahme von Kollagenhydrolysat gilt es ein wenig zu beachten. Sowohl die Dosierung als auch die Kombination mit anderen Nährstoffen, spielen eine Rolle bei der Verfügbarkeit.

So werden zur Synthese von Kollagen neben den relevanten Aminosäuren Glycin, Prolin und Hydroxyprolin auch Lysin und Vitamin C benötigt. In Untersuchungen, wie zum Beispiel die kürzlich von Keith Baar und Dana Lis dargestellte, wurde Kollagenhydrolysat immer mit einer kleinen Menge Vitamin C verabreicht. Dies liegt daran, dass Vitamin C bei der Synthese von Kollagenpeptiden als Co-Faktor eine Schlüsselrolle spielt.

Die richtige Dosierung

In Studien, welche sich mit Gelenkproblemen beschäftigt haben und in denen Schmerzreduktion durch Kollagengabe nachgewiesen wurde, wurden zwischen 10 und 15 Gramm Kollagenhydrolysat oder direkt 40mg Typ-II Kollagenpeptid gegeben.[8][9][10]

Kollagenhydrolysat als Kapsel – wird zum Beispiel von der Marke Doppelherz angeboten –  macht demzufolge wenig Sinn, da man Unmengen schlucken müsste. Wir empfehlen bei Kollagenhydrolysat ganz klar Pulver. Dazu aber später mehr.

Kollagenpeptide

Jetzt hab wir schon einige Male mit dem Begriff Kollagenpeptide umhergeworfen. Also sollten wir auch mal kurz darauf eingehen, da diese insbesondere bei der gezielten Bekämpfung von Gelenkproblemen eine wichtige Rolle spielen.

Der Unterschied zwischen Kollagenhydrolysat und den Kollagenpeptiden besteht in einem weiteren Verarbeitungsschritt, den normal unser Körper machen kann. Zur Gewinnung von Kollagenpeptiden wird das Kollagenhydrolysat nochmals mit Enzymen aufgespalten. Durch die enzymatische Spaltung werden spezifische Kollagenpeptid Fraktionen gewonnen.

Exkurs: Peptide sind Moleküle, die aus verschiedenen Aminosäuren bestehen und über Peptidbindungen miteinander verknüpft sind. Das Spektrum reicht hier von Peptiden, die aus lediglich zwei Aminosäuren (Dipeptide) bestehen, bis hin zu jenen, die sich aus mehreren 100 Aminosäuren zusammensetzen. Bei mehr als 100 Aminosäuren spricht man dann aber bereits von einem Protein. Peptide nehmen spezifische Funktionen im menschlichen Körper ein. So gibt es Peptide als Hormone, als Neurotransmitter, als Wachstumsfaktoren, aber auch als Toxine.

Der Vorteil von diesen speziellen Kollagenpeptiden liegt darin, dass diese – wie der Name schon sagt – Gewebsspezifisch eingesetzt werden können und direkt dort wirken, wo sie gebraucht werden. Das hydrolysierte Kollagen hingegen enthält, je nach Zusammensetzungen, nicht alle benötigten Kollagenpeptide in ausreichender Menge und muss vom Körper erst enzymatische aufgespalten werden.

Um das Ganze etwas praxisnäher werden zu lassen, nehmen wir mal das Gelenkknorpelgewebe her. Dieses besteht zu 80 bis 90% aus Typ-II Kollagenpeptiden. Möchte ich also gezielt das Gewebe des Gelenkknorpels stimulieren, wäre eine direkte Gabe spezifischer nicht denaturierte Typ-II Kollagenpetide das Optimum.

Untersuchungen zu Folge genügen hier bereits 40mg zur Stimulation. So hat eine Studie von Lugo et al. gezeigt, dass 40mg Typ-II Kollagenpeptide, angewandt über einen Zeitraum von 6 Monaten, eine statistisch signifikante Verbesserung der Osteoarthirits Symptome bewirkte.[11]Damit der Körper aus Kollagenhydrolysat eine adäquate Menge synthetisieren kann, werden mindestens 10g benötigt.

Wenn es ein Typ-II Kollagenpeptid gibt, dann gibt es wahrscheinlich auch noch weitere Typen. Deshalb ein paar Worte zu den Typen, die im Zusammenhang mit Kollagenhydrolysat relevant sind.

Typ-I Kollagenpeptide kommen u.a. in Knochen, Bindegewebe, Hornhaut, Bändern und Sehnen vor. Sie spielen hinsichtlich Bildung der Struktur und für die Festigkeit eine wichtige Rolle. Das Typ-II Kollagenpeptid bildet Fasern, die hauptsächlich in unserem hyalinen elastischen Knorpelgewebe vorkommen. Es dient als eine Art Beschichtung unserer Gelenke und bildet dort die oberste Schicht. Ist diese „Schicht“ beschädigt, reiben Knochen auf Knochen. Das Typ-II Kollagenpeptid ist essenziell für gesunde Gelenke. Seine Wirkung auf Osteoarthritis konnte es bereits in Studien unter Beweis stellen. Das Typ-III Kolagenpeptid kommt im Granulationsgewebe und retikulären Fasern vor. Vor allem findet man dieses in Organen und Blutgefäßen.

Unterschied Kollagenhydrolysat und Gelatine

Gleicher Rohstoff aber unterschiedliche Endprodukte und Einsatzmöglichkeiten. Gelatine wurde keiner enzymatischen Aufspaltung unterzogen, weshalb es andere Eigenschaften aufweist, als Kollagenhydrolysat. Gelatine bindet zum Beispiel Wasser, Kollagenhydrolysat nicht. Aus gesundheitlicher Sicht mach Kollagenhydrolysat aufgrund der besseren Bioverfügbarkeit mehr Sinn. Dies bedeutet aber nicht, dass Gelatine unnütz ist! Man braucht einfach eine noch größere Menge für den gleichen Effekt.

Beim Geschmack gibt es weniger Unterschiede. Wie schmeckt Kollagenhydrolysat? Guten Frage! Ein gutes Kollagenhydrolysat schmeckt ziemlich neutral und kann somit fast überall einfach untergemischt werden. Ob im Saft, im Smoothie oder sonst irgendeinem Getränk.

Hydrolysat, Peptide oder Glycin – was ist denn jetzt das Beste?

Grundsätzlich ist unser Organismus absolut in der Lage bei Bedarf benötigte Peptide selbst herzustellen, wenn genügend „Baumaterial“ und relevante Co-Faktoren zur Verfügung stehen. Da aber im Rahmen der modernen Ernährung sehr wenig Kollagen aufgenommen wird – die meisten Leute essen einfach lieber zartes, mageres Fleisch – fehlt es nach aktuellen Erkenntnissen wahrscheinlich insbesondere an der ausreichenden Zufuhr von Glycin als limitierende Aminosäuren. Selbst wenn man seinen Proteinbedarf gut deckt. Schafft man es meist nicht genügend Glycin aufzunehmen. So wurde von Melendez-Hevia et al. im Rahmen einer Studie bereits 2009 Glycin als Semi-Essentielle Aminosäure eingestuft deren täglicher Bedarf in Höhe von 10g kaum über die Ernährung gedackt werden kann. Selbst bei einer hohen Proteinzufuhr ist dies nicht möglich.[12]

Zur Erinnerung, in Molkenprotein und Sojaprotein haben wir pro 100g Protein gerade mal niedrige einstellige Mengen an Glycin. In Kollagen hingegen über 20g! Bei den übrigen Aminosäuren gehen die Werte nicht ganz so stark auseinander. Jetzt gehört Glycin zwar nicht zu den essentiellen Aminosäuren, dennoch ist unser Körper nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht in der Lage Glycin in ausreichender Menge zu produzieren. Aus dieser Erkenntnis resultiert auch die Einstufung als semi-essentiell.

Glycin bringt übrigens noch einige weitere positive Effekte mit sich, die nicht zu verachten sind. Dazu zählen unter anderem eine Verbesserung der Schlafqualität[13]und gesteigerte Ausschüttung des Wachstumshormons HGH.[12]

Es ist also anzunehmen, dass bei ausreichend vorhandenem Glycin bei Bedarf entsprechende Kollagen Peptide vom Körper selbst hergestellt werden können. Vorausgesetzt es sind genügend der übrigen (semi-)essentiellen Aminosäuren vorhanden. Sprich die Proteinzufuhr ist hoch genug und man ist ausreichend mit dem relevanten Co-Faktor in Form von Vitamin C versorgt.

Es fällt schwer hier nach aktuellem Stand der Wissenschaft eine klare Empfehlung für das Eine oder das Andere auszusprechen. Wahrscheinlich ist aber, dass bei ausreichender Proteinzufuhr eine Ergänzung von Glycin ausreicht. Zumal dieses noch weitere beeindruckende Effekte mit sich bringt, die wir in unserem Glycin Artikel detaillierter ausgeführt haben. Bei sportlich bedingten Gelenkschmerzen oder Schmerzen aufgrund Osteoarthritis oder rheumatischer Arthritis sind Glycin und Kollagenhydrolysat, oder noch besser gleich Typ-II Kollagen aufgrund solider Studien definitiv einen Versuch wert![14][15]

 

Wo Kollagenhydrolysat kaufen?

Wer sich jetzt denkt „Klingt mega! Take my money und her mit dem geilen Zeug“ der erwartet bestimmt auch Produktempfehlungen. Was wir schon mal nicht empfehlen, ist einen Booster mit Kollagenhydrolysat. Das macht einfach keinen Sinn, da Kollagenhydrolysat, damit es effektiv wirkt, täglich und über eine längere Zeit eingenommen werden muss. Und sich täglich, selbst wenn man täglich trainiert, mehrere 100mg Koffein zu ballern, macht einfach keinen Sinn.

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Außerdem ist Kollagenhydrolysat pro Kilogramm wesentlich günstiger als ein Booster. Sprich wenn Kollagenhydrolysat, dann entweder als einzelnes Nahrungsergänzungsmittel oder in einem guten Stack mit weiteren sinnvollen Inhaltsstoffen mit ähnlichem Wirkspektrum.

Wir haben bereits mit insgesamt vier Kollagenhydrolysat Produkten Erfahrung gesammelt. Unserer Auffassung nach bietet Edubily das beste Rundum-Paket. Neben hochwertigem, sehr gut bekömmlichem Kollagenhydrolysat aus Rind, sind zusätzlich noch Vitamin C, Kupfer, Mangan, Kieselsäure und Zink enthalten. Besonders Vitamin C ist in Verbindung mit Kollagenhydrolysat sehr wichtig und trägt maßgeblich zur Kollagensynthese des Körpers bei. Geschmacklich ist das Kollagen-Hydrolysat von Edubily absolut neutral. Selbst der Geruch ist kaum bis gar nicht wahrnehmbar. Ein weiterer großer Vorteil bei den Produkten von Edubily liegt in der Verpackung. Denn diese ist 100% biologisch abbaubar. Selbst der enthaltene Dosierlöffel ist aus Biokunststoff und kann industriell kompostiert werden. Bei so vielen Benefits und gelebter Nachhaltigkeit ist der etwas höhere Preis unserer Meinung nach absolut gerechtfertigt.

Edubily Kollagen-Hydrolysat Test
Das Kollagen-Hydrolysat von Edubily konnte im Test und. von der Zusammensetzung 100% überzeugen. Ein weiterer Benefit ist die gelebte Nachhaltigkeit bei der Verpackung.

Wer sich das nicht leisten kann oder möchte, der ist mit dem Produkt „Collagen Typ 1, 2, 3“ von Sportnahrung-Wehle im 1kg Beutel gut beraten. Bei Amazon erhältst du dieses aktuell für 29,99€ inkl. Prime-Vorteil.

Das man nicht immer zum billigsten greifen sollte hat uns das Kollagenhydrolysat von *** gezeigt. Geschmacklich und von der Verträglichkeit war dieses deutlich schlechter als die etwas teurere Konkurrenz. Das dritte Produkt war Kollagen in Form des Pre-Workout Boosters ***. Zwar wurde der Geschmack mit Aromen und Süßungsmittel ganz gut maskiert, aber die Verträglichkeit empfanden wir als nicht so gut, wie den anderen Produkten von Edubily und Sportnahrung-Wehle. (Die Namen der unserer Meinung nach nicht empfehlenswerten Produkte wurden von der Redaktion entfernt, da leider vermehrt von Herstellern gegen sachliche Kritik vorgegangen wird)

Wer lieber zu Glycin greifen möchte, dem können wir aufgrund des hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnisses und unserer persönlichen Erfahrung das Glycin von Syglabs® empfehlen. Wir nutzen dies bereits selbst seit Jahren täglich. Im Shop des Herstellers ist es für 12,99€ im 1kg Beutel zu haben. Wer lieber bei Amazon bleibt bekommt es aktuell für 15,54€ inkl. Prime-Vorteil. Auf Amazon ist aktuell das Glycin von Vit4ever® am günstigsten. Hier bekommt man 1,1kg für 14,90€. Mit diesem Produkt haben wir jedoch noch keine Erfahrung gemacht und empfehlen es deshalb nur aufgrund des Preises!

Sicher gibt es Kollagenhydrolysat auch in der Apotheke, Drogerie, wie z.B. bei DM oder Rossmann, oder auch im Reformhaus. Jedoch sind die Preise dort in der Regel sehr viel höher als bei Amazon und in Online-Shops der Hersteller.

 

Alternativen für Vegetarier oder Veganer

Solltest du dich gefragt haben – „Ist Kollagenhydrolysat vegan?“ – so müssen wir dich leider enttäuschen. Eine direkte Alternative für Kollagen gibt es leider auch nicht für Vegetarier oder Veganer. Es werden zwar für Vegetarier Kollagen Produkte aus Fisch angeboten, jedoch unterscheidet sich das Kollagenprotein von Fischen in Zusammensetzung und Struktur grundsätzlich vom Kollagen der Säugetiere, zu deren Gattung auch wie gehören. Z.B. fehlt bei Marine Collagen gänzlich das Typ-III Kollagenpeptid.

Für Vegetarier und Veganer würde wir als bessere Alternative definitiv Glycin in Verbindung mit einer ausreichenden Proteinzufuhr empfehlen!

 

Weitere Verwendungsmöglichkeiten von Kollagenhydrolysat

Kollagenhydrolysat kommt natürlich nicht nur beim Menschen zum Einsatz. Bei der Ernährung von Tieren, insbesondere Pferden und Hunden, wird häufig Kollagen ergänzt. Also nicht wundern, wenn man in der Tierhandlung an Eimern mit Kollagenhydrolysat vorbeiläuft. Bei Tieren soll dies ähnlich wirken wie beim Menschen. Ob man als Mensch auch das Produkt aus der Tierhandlung verwenden kann, können wir nicht sagen. Wir würden es aber wahrscheinlich eher nicht ausprobieren.

Fazit zu Kollagenhydrolysat

Kollagenhydrolysat bringt grundsätzlich positive Wirkungen mit sich und ist ein sinnvolles Nahrungsergänzungsmittel zur Prävention der Gesundheit unserer „passiven“ Körperstrukturen.

Da L-Glycin als semi-essentielle Aminosäure bei der körpereigenen Kollagensynthese aus den übrigen Aminosäuren und dem Co-Faktor Vitamin C sehr wahrscheinlich das limitierende Element darstellt, liegt es nahe, dass mit L-Glycin eine adäquate Wirkung erreicht werden kann.

Im Grund genommen spricht dafür auch die Studie von Baar et al., die gerne als Beleg der Wirkung von Kollagenhydrolysat zitiert wird. Die Studie belegt aber nicht direkt die Wirkung auf die Kollagensynthese, sondern nur einen Anstieg der relevanten Aminosäuren im Blut. Sprich nach der Kollagenhydrolysat Gabe wurde lediglich bei den Probanden ein Anstieg der Aminosäuren Glycin, Prolin, Hydroxyprolin und Hydroxylysin im Blut festgestellt.[16]Nicht mehr und nicht weniger. Genau dasselbe, was bei der Gabe eines jeden Proteins beobachtet werden kann.

In der aktuellsten Zusammenfassung der Studie wird sogar ausdrücklich darauf hingewiesen:

„Nutritional strategies to improve connective tissue collagen synthesis have garnered significant interest, although the scientific validity of these interventions lags behind their hype. […] Consumption of an equivalent dose of each supplement increased amino acids in the circulation similarly across all interventions.“[17]

 

Sprich Ernährungsstrategien zur Verbesserung der Kollagensynthese sind zwar ein Hype, wissenschaftlich konnte der Hype aber nicht bestätigt werden. Außerdem erhöht jede vergleichbare Dosis eines Nahrungsergänzungsmittels mit Aminosäuren dem Spiegel im Blut in ähnlicher Weise.

Bei spezifischen Gelenkschmerzen scheint nach aktueller Datenlage das Typ-II Kollagenpeptid die bessere Wahl zu sein. Hier gibt es konkrete Daten, die für eine schmerzlindernde und Zustandsverbessernde Wirkung sprechen. In Ergänzung wird hierzu beispielweise von Examine.com in ihrem „Joint Health Supplement Guide“ bei Osteoarthritis noch Glucosamin, Chondroitin und Pygnogenol zum Typ-II Kollagenpeptid empfohlen. Bei rheumatischer Arthritis hingegen Omega 3 Fettsäuren in Kombination mit Typ-II Kollagenpeptiden. Und diese Supplementation sollte noch nach etwa vier Wochen bei Osteoarthrits mit z.B. Boswellia Serrata oder Curcumin ergänzt werden.

Du siehst, einfach Kollagenhydrolysat mit Vitamin C nehmen, wirkt nicht direkt positiv auf deine Gelenkschmerzen. Vielleicht mit viel Phantasie und dem Placebo Effekt…ne, auch dann nicht.

Was es bietet, ist eine gute Grundlage zur allgemeinen Prävention und zur Grundversorgung unseres Bindegewebes, unserer Knochen und Gelenke und noch weiterer genannter Körperstrukturen.

Wir würden dir grundsätzlich empfehlen Kollagenhydrolysat und / oder L-Glycin separat zu kaufen, da dies nicht unerheblich günstiger ist und man es sowieso dauerhaft täglich einnehmen sollte. Ein Booster zur Deckung des Kollagenbedarfs eignet sich hier offensichtlich eher weniger. Da ist das Kombi-Produkt aus Vitaminen, Mineralstoffen, L-Carnitin und L-Glycin von OS Nutrition schon sinnvoller. Bei spezifischen Gelenkschmerzen greife besser auf Typ-II Kollagenpeptide zurück und kombiniere diese mit Glucosamin und Chondroitin im Falle von Osteroarthritis und bei rheumatischer Arthritis mit Omega 3 Fettsäuren. Letzteres empfehlen wir sowieso als Grundlage und findest du auch in unserem Artikel zu den besten Nahrungsergänzungsmittel für den Muskelaufbau.

 


Quellen und Studien zu Kollagenhydrolysat

[1]McAlindon T.E. et al. (2011): Change in knee osteoarthritis cartilage detected by delayed gadolinium enhanced magnetic resonance imaging following treatment with collagen hydrolysate: a pilot randomized controlled trial. In: Osteoarthritis Cartilage 19 (4): 399-405.

[2]Oesser S. et al. (1999): Oral administration of 14 C labeled gelatin hydrolysate leads to accumulation of radioactivity in cartilage of mice (C57/BL). In: J Nutr 129: 1891-1895.

[3]Oesser S. et al. (2003): Stimulation of type II collagen biosynthesis and secretion in bovine chondrocytes cultured with degraded collagen. Cell Tiss Res 311: 393-399.

[4]Moskowitz RW (2000): Role of collagen hydrolysate in bone and joint disease. In: Semin Arthritis Rheum 30: 87-99.

[5]Proksch et al. (2014) Skin Pharmacol Physiol; 27:47-55

[6]Proksch, E., Schunck, M., Zague, V., Segger, D., Degwert, Oesser, S. (2014): Oral Intake of Specific Bioactive Collagen Peptides Reduces Skin Wrinkles and Increases Dermal Matrix Synthesis; In: Skin Pharmacol Physiol 2014; 27:113–119

[7]Schunck, M., Zague, V., Oesser, S., Proksch, E. (2015): Dietary Supplementation with Specific Collagen Peptides Has a Body Mass Index-Dependent Beneficial Effect on Cellulite Morphology. In: J Med Food 00 (0) 2015, 1–9. doi:10.1089/jmf.2015.0022.

[8]https://www.researchgate.net/publication/331696084_Effects_of_Different_Vitamin-C_Enriched_Collagen_Derivatives_on_Collagen_Synthesis

[9]https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/09637480802498820

[10]https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21251991

[11]https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21251991

[12]https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20093739

[13]https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22293292

[14]https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21251991

[15]http://bjsm.bmj.com/content/52/3/167.long

[16]Baar et al.. 2017. Vitamin C enriched gelatin supplementation bevor intermittent activity augments collagen synthesis. The American Journal of Clinical Nutrition

[17]Baar et Lis 2019. Effects of Different Vitamin C-Enriched Collagen Derivatives on Collagen Synthesis. Int J Sport Nutr Exerc Metab.

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Kommentare

  1. Der Artikel überrollt einen mit wissen. Super Arbeit danke! Jetzt aber meine Frage, vllt hab ich auch nicht richtig gelesen. Im Artikel wird ein Bild von ESN genommen, jedoch wird dahingehend nicht drauf eingegangen. Gibt es dafür Gründe❓ beste Grüße
    Peter

    1. Hallo Peta,

      vielen Dank, dass dir der Artikel gefallen hat! 🙂
      Meinst du das Bild oben im Titel? Das ist nur ein Beispielbild und wir werden in den nächsten Wochen "hoffentlich" noch einmal genauer drauf eingehen. Aber was ESN betrifft, können wir diesen Hersteller natürlich uneingeschränkt empfehlen.

      Viele Grüße

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